Jena 2013 – wissenschaftliches Programm
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GP: Fachverband Geschichte der Physik
GP 2: Session 1
GP 2.5: Vortrag
Montag, 25. Februar 2013, 15:00–15:30, HS 7
Vom Stern-Gerlach-Versuch zur Atomuhr: Die Methode der Molekularstrahlen als Grundlage neuer Technologien — •Peter Bussemer und Jürgen Müller — Berufsakademie Gera, Weg der Freundschaft 4 A, 07546 Gera
Richard Feynman gab in seinem Vortrag 1959 "There's plenty of room at the bottom" das Ziel vor: eine künftige Technologie, die einzelne Atome/Moleküle manipuliert. Die von einer solchen Quantentechnologie ausgehende "Zweite Quantenrevolution" begann mit der von Otto Stern entwickelten Molekularstrahlmethode (MSM), zuerst benutzt beim Stern-Gerlach-Versuch 1922 zum Nachweis der elektronischen Richtungsquantelung im Magnetfeld. Als "Schüler" von Stern, 1933 aus Hamburg in die USA emigriert, gingen ca. 20 Nobelpreisträger in Physik und Chemie hervor, etwa Isidor Rabi, der die Resonanzabsorption von Radarstrahlen an Molekülen entdeckte- als Kernspinresonanz (NMR) eine der erfolgreichsten Methoden überhaupt mit Anwendungen bis in die moderne Medizin und Biologie.Die Molekularstrahl-Epitaxie (MBE) hat sich zu einer Grundtechnik in der elektronischen Industrie zur Herstellung definierter Schichtstrukturen entwickelt. In der Metrologie ist die MSM die Grundlage für die Ramsey-Resonanzen, auf denen die hohe Genauigkeit der Atomuhren beruht. Das Beispiel der Atomuhr aus dem ASMW der DDR zeigt die enge Verflechtung von HighTech und Politik zur Zeit des Kalten Krieges.