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Jena 2013 – wissenschaftliches Programm

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GP: Fachverband Geschichte der Physik

GP 4: Session 3

GP 4.2: Vortrag

Dienstag, 26. Februar 2013, 14:45–15:15, HS 7

Transformation statt Transfer: Astrophysik mit Amateuren und Laien um 1900 — •Benjamin Mirwald — Universität Regensburg, Lehrstuhl für Wissenschaftsgeschichte

Historische Untersuchungen zu Populärwissenschaft schätzen es oft als rufschädigend für Astrophysiker ein, wenn diese um 1900 ihre Forschung für Laien verständlich darstellten. An solcher Vermittlung waren Amateurastronomen beteiligt. Doch der Begriff Amateur wird meist für eine zu große Personengruppe benutzt: für alle, die in ihrer Freizeit mit Teleskopen den Himmel beobachteten.

Im Vortrag werden diese Begriffe differenzierter betrachtet, um Motivationen für populäre Astrophysik genauer einzuschätzen: Anhand von Hobbyastronomen und ihrer Organisationen lässt sich nachweisen, dass die akademische Forschung deren Unterstützung nutzte: Hobbyastronomen halfen bei der Legitimation der Astrophysik, ihrer Herausbildung als eigener Disziplin und bei der Rekrutierung von Nachwuchs. Zudem lieferten die Amateure unter ihnen noch wertvolle Forschungsergebnisse.

Demgemäß ist belegbar, dass Populärwissenschaft akademisches Renommee nicht in erster Linie beschädigte – zumindest in der Astrophysik. Akteure sowohl aus dem akademischen als auch dem populären Bereich waren sich darin einig, dass ein unidirektionaler Transfer astrophysikalischen Wissens von Forschern hin zu Laien wenig zum wissenschaftlichen Verständnis letzterer beitrug. Wie Inhalte und Methoden der Astrophysik in diesem Sinn transformiert statt nur transferiert wurden, ist Gegenstand des Vortrags.

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