Berlin 2014 – wissenschaftliches Programm
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AGA: Arbeitsgruppe Physik und Abrüstung
AGA 3: Verification of the Comprehensive Test Ban Treaty and Nuclear Verification
AGA 3.2: Vortrag
Mittwoch, 19. März 2014, 17:30–18:00, UDL HS2002
Der nordkoreanische Nukleartest 2013: Seismologische Analyse und Nachweis über Xenon-Detektionen — •J. Ole Ross, Gernot Hartmann, Lars Ceranna und Christian Bönnemann — BGR/B4.3, Hannover
Mit den seismologischen Stationen des Überwachungsnetzes (IMS - International Monitoring System) für den Kernwaffenteststoppvertrag wurde am 12. Februar 2013 ein Ereignis in Nordkorea registriert und lokalisiert. Dieses kann seismologisch im Vergleich zu tektonischen Beben sicher als Explosion identifiziert werden. Auffällig ist auch die Ähnlichkeit der Signale und des Sprengortes zu vorangegangenen Nukleartests Nordkoreas 2006 und 2009. Der letztgültige Beweis über den nuklearen Charakter einer Explosion kann über den Nachweis von radioaktiven Spaltprodukten in der Luft gelingen. Nach dem 12. Februar 2013 gab es an den Radionuklidstationen des IMS keine direkt auf die Explosion folgenden Detektionen, die auf eine unmittelbare Freisetzung am nordkoreanischen Testgelände zurückzuführen waren. Nach wenigen Tagen gab es in Japan Messungen von Xe-133 Aktivitätskonzentrationen knapp über der Nachweisgrenze, die aber den üblichen Hintergrundkonzentrationen entsprechen, wie sie von kerntechnischen Anlagen permanent verursacht werden. Erst nach 55 Tagen Mitte April 2013 gab es deutliche Detektionen an der japanischen Station, die in Höhe und Isotopenzusammensetzung aus Xe-131m und Xe-133 absolut untypisch und gemäß der Zerfallsberechnung der Isotopenverhältnisse zum Explosionszeitpunkt passend waren.