Berlin 2014 – wissenschaftliches Programm
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MP: Fachverband Theoretische und Mathematische Grundlagen der Physik
MP 12: Verschiedenes
MP 12.1: Vortrag
Donnerstag, 20. März 2014, 17:50–18:05, SPA SR125
Messen als Erkenntnisakt — •Helmut Hille — Fritz-Haber-Straße 34, 74081 Heilbronn
Ein Grundmuster des Erkennens ist das Vergleichen. Messen ist der mentale Vorgang des Kenntnisgewinns durch Vergleichen von kognitiv verschiedenwertigen Größen: einer bekannten - dem Maß - und einer unbekannten, die durch Messmittel zum Maß in Relation gesetzt wird, wodurch sie bekannt wird. Maße und ihre Einheiten selbst werden nicht gemessen sondern aufgrund eines Begriffs von Größe zweckmäßig definiert. Sie existieren nicht sondern sie gelten, sind also etwas Geistiges, mit deren Hilfe wir uns ein quantitatives Wissen aneignen können, denn alles Wissen ist geistiger Art. An der aus der nicht hintergehbaren kognitiven Grundsituation kommende Bedingung aller quantitativen Erkenntnis kann keine Theorie etwas ändern, weshalb die Situation zu akzeptieren ist. Zur Klarheit in der Wissenschaft ist es daher unverzichtbar, zwischen Mittel und Objekt der Forschung eindeutig zu unterscheiden. Ohne die Beachtung der Metrologie, der Maß- und Gewichtskunde, in der sich unsere kognitive Grundsituation niedergeschlagen hat, bliebe die Physik eine messende Wissenschaft ohne ein wirkliches Verständnis ihres messenden Tuns, was das Umsetzen von Messergebnissen in ein adäquates Verständnis verhindert.