Berlin 2014 – wissenschaftliches Programm
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MS: Fachverband Massenspektrometrie
MS 11: SIMS / Accelerator Mass Spectrometry and Applications 4
MS 11.4: Vortrag
Freitag, 21. März 2014, 11:30–11:45, DO24 1.205
Anwendung von AMS zur Bestimmung von Iod-129 in Bodenprofilen in der Nord- und Südhalbkugel — •Abdelouahed Daraoui1, Mareike Schwinger1, Beate Riebe1, Christof Vockenhuber2, Hans-Arno Synal2 und Clemens Walther1 — 1Institut für Radioökologie und Stahlenschutz, Uni Hannover, Deutschland — 2Labor für Ionenstrahlphysik, Zürich, Schweiz
Die Ausbreitung von I-129 in der Umwelt ist in den letzten Jahrzehnten verstärkt in den Fokus der Wissenschaft gerückt. Das Gleichgewicht zwischen dem stabilen I-127 und dem I-129 ist aufgrund der kontinuierlichen Freisetzung von I-129 durch die Wiederaufarbeitungsanlagen (Sellafield und La Hague), aber auch durch in der Vergangenheit durchgeführte Atomwaffentests sowie durch nukleare Unfälle (Chernobyl und Fukushima) stark verändert. Der Iod-Gehalt im Boden ist das Ergebnis des Eintrags von Iod aus der Atmosphäre über nasse und trockene Deposition. Das Migrationsverhalten von I-129 im Boden wird unter anderem durch seine Wechselwirkung mit Metalloxiden sowie organischen Bestandteilen bestimmt. AMS ist eine sensitive Methode für die Bestimmung von I-129. Die Nachweisgrenze für das I-129/I-127 liegt im Bereich von 1E-14. Damit ist die AMS für die Untersuchung von I-129 sowohl in pränuklearen wie auch in kontaminierten Umweltproben geeignet. In dieser Arbeit berichten wir über die Untersuchung der Deposition und des Migrationsverhaltens von I-127 und I-129 in Böden der Nordhalbkugel (Deutschland, Ukraine) und der Südhalbkugel (Japan, Chile). Auf diese Weise ist es möglich, Rückschlüsse bezüglich der jeweiligen Kontaminationsquellen zu ziehen.