Berlin 2014 – wissenschaftliches Programm
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UP: Fachverband Umweltphysik
UP 13: Klimamodellierung
UP 13.2: Hauptvortrag
Donnerstag, 20. März 2014, 13:30–14:00, MAG 100
Wechselwirkung zwischen arktischem Meereis und der atmosphärischen Zirkulation — •Klaus Dethloff, Dörthe Handorf, Ralf Jaiser und Annette Rinke — Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, AWI Forschungsstelle Potsdam
Die beobachtete arktische Meereisabnahme fördert durch barokline Instabilität die Entstehung von synoptischen Wettersystemen über dem arktischen Ozean. Diese barokline Verstärkung im Sommer beeinflusst die planetaren Wellen und die grosskalige Zirkulation der Tropo- und Stratosphäre im Winter.
Die mit der globalen Erwärmung einhergehende Meereisabnahme verursacht dabei ein Klimaparadoxon, weil sie negative Phasen der Arktischen Oszillation mit stärker ausgeprägten meridionalen Strömungsmustern anfachen kann. Dadurch treten stabile Hochdruckgebiete und Blockierungslagen über Nordeuropa und Eurasien häufiger auf.
Die Dynamik der atmosphärischen Telekonnektionsmuster wird neben externen Antriebsfaktoren auch durch nichtlineare Wechselwirkungen zwischen planetaren Wellen und synoptischen Zyklonen mit subgridskaligen Prozessen bestimmt.
Klimamodellsimulationen könnnen die beobachteten atmosphärischen Reaktionen auf niedrige und hohe Meereiskonzentrationen nur teilweise reproduzieren, weil das komplexe Zusammenwirken von externen Antriebsmechanismen mit intern erzeugten atmosphärischen Musteränderungen bisher nicht verstanden ist.