Dresden 2014 – scientific programme
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MI: Fachverband Mikrosonden
MI 9: Functional Materials - Analysis with EBSD, X-Ray Kossel Diffraction and Related Methods (MI jointly with KR)
MI 9.2: Talk
Thursday, April 3, 2014, 10:00–10:15, MER 02
Charakterisierung flächenhafter Inhomogenitäten in der ferromagnetischen Formgedächtnislegierung Co38Ni33Al29 mittels Kossel- und Pseudo-Kossel-Technik — Enrico Langer1,2, Siegfried Däbritz1, •Leonid P. Potapov1, Katerina Kratka1 und Jaromír Kopeček3 — 1Technische Universität Dresden, Institut für Festkörperphysik, 01062 Dresden, Germany — 2Technische Universität Dresden, Institut für Halbleiter- und Mikrosystemtechnik, 01062 Dresden, Germany — 3Academy of Sciences of the Czech Republic, Insitute of Physics, 18222 Prague, Czech Republic
Die Legierung Co38Ni33Al29 weist unter den ferromagnetischen Formgedächtnissystemen besonders gute werkstoffphysikalische Eigenschaften auf, wie beispielsweise gute Korrosionsbeständigkeit und ausgeprägte Duktilität. Beobachtete flächenhafte Inhomogenitäten zeichnen sich im Rückstreuelektronenkontrast dunkel gegenüber der Probenmatrix aus und befinden sich innerhalb der B2-β-Phase des Austenit-Kristalls der ferromagnetischen Legierung. Insbesondere heben sie sich als dunkle Ränder in der β-Phase nahe der Phasengrenze und als dunkle periodische Strukturen hervor.
Die Kossel-Technik liefert zur Charakterisierung dieser Gebiete aufschlussreiche Ergebnisse bezüglich der Kristallqualität. Es zeigt sich erstens, dass die genannten Randstrukturen eine exakte Ausrichtung nach der Kurdjumov-Sachs-Orientierungsrelation bestätigen und zweitens, dass die beobachtete Reflexüberlagerung in den A1- bzw. B2-Phasen die Kossel-Reflexe (111) und (002) beziehungsweise (110) und (011) betreffen. Außerdem besitzt die periodisch dunkle Struktur innerhalb der β-Phase eine komplizierte rechteckige Anordnung von Punkten, verbunden durch sehr feine Linien. Diese periodische Struktur richtet sich offensichtlich entlang der Kristallwachstumsrichtung [100] aus.
Pseudo-Kossel-Aufnahmen bestätigen ebenfalls erfolgreich eine Kristallqualitätsverbesserung in den dunklen Gebieten, was sich durch eine lokale Verschärfung einzelner Interferenzreflexe vom Typ (110) äußerte.