Frankfurt 2014 – wissenschaftliches Programm
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PV: Plenarvorträge
PV IV
PV IV: Plenarvortrag
Mittwoch, 19. März 2014, 09:00–09:45, HZ 1+2
Das Gerda Experiment zum neutrinolosen doppelten Betazerfall in 76Ge — •Peter Grabmayr für die GERDA Kollaboration — Kepler Center für Astro und Teilchenphysik, Eberhard Karls Universität Tübingen
Gerda (GERmanium Detector Array) untersucht den neutrinolosen doppelten Betazerfall (0νββ) in 76Ge – ein Prozess, der die Leptonzahlerhaltung verletzt und daher Erweiterungen des Standard Modells verlangt. Durch den Nachweis des 0νββ-Zerfall kann unter Annahme des ν-Austausches die Majorana-Natur des Neutrinos gezeigt werden und Hinweise auf die Neutrinomasse gegeben werden.
Das Gerda Experiment ist am Untergrundlabor Gran Sasso in Italien aufgebaut und nimmt seit 2011 Daten. Gerda Phase I hat erfolgreich 10 Germaniumdetektoren aus angereichertem Material direkt in 64 m3 flüssigem Argon betrieben. Mit einer Exposition von 21.6 kg yr und einem Untergrundindex von 0.01 cts/(keV kg yr) erreicht es höchste Sensitivität. Da kein Signal beobachtet wurde, kann das untere Limit für die Halbwertszeit für den 0νββ-Zerfall mit T1/20ν>2.1·1025 yr (90 % C.L.) angegeben werden [1].
Für die Phase II sind neue BEGe-Detektoren vorbereitet und zusätzliche Instrumentierung des Flüssig-Argons soll den Untergrundindex auf 10−3 cts/(keV kg yr) drücken, wodurch die Sensitivität um eine Größenordnung erhöht wird.
[1] M. Agostini et al., Phys. Rev. Lett. 111 (2013) 122503