Bereiche | Tage | Auswahl | Suche | Aktualisierungen | Downloads | Hilfe
GP: Fachverband Geschichte der Physik
GP 4: Friedensengagement
GP 4.2: Vortrag
Dienstag, 17. März 2015, 10:15–10:45, HL 001
Hans Thirring - ein Leben im Spannungsfeld zwischen Physik und Politik — •Wolfgang L. Reiter — Internationales Erwin Schrödinger Institut für mathematische Physik, Wien
Das Leben des theoretischen Physikers Hans Thirring (1888 - 1976), bekannt durch die gemeinsame Arbeit mit Josef Lense (1890 - 1985) zur Wirkung rotierender Massen in der Allgemeinen Relativitätstheorie (Lense-Thirring-Effekt), stand im Spannungsfeld von Wissenschaft und Politik nach 1918, des Nationalsozialismus, der Zeit des Zweiten Weltkriegs und des Kalten Kriegs. Früh in der Österreichischen Friedensvereinigung tätig, wurde Thirring 1938 von den Nazi (als „Freund Albert Einsteins“) von seiner Professur an der Universität Wien entlassen, kehrte 1945 auf seine Position zurück und engagierte sich bis zu seinem Tod auf vielfältige Weise in zivilgesellschaftlichen Bereichen der Friedenspolitik („Thirring-Plan“), der Energiepolitik (5. Weltkraftkonferenz, Wien 1956), der Organisation von Konferenzen der Pugwash-Bewegung und seiner Arbeit als parlamentarischer Abgeordneter. Das Referat bietet eine gerafften Überblick über die wissenschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Kontexte des Wirkens von Hans Thirring.