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Berlin 2015 – wissenschaftliches Programm

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GP: Fachverband Geschichte der Physik

GP 7: Rüstungsforschung II

GP 7.2: Vortrag

Mittwoch, 18. März 2015, 10:00–10:30, HL 001

Röntgenblitze in der vormilitärischen Entwicklung — •Bernd Helmbold — Friedrich-Schiller-Universität Jena, Institut für Wissenschaftsgeschichte, Deutschland

Die fotografischen Untersuchungen schneller Vorgänge oder Bewegungen mit Hilfe ultrakurzer Lichtimpulse sind per se geeignet, um Analysen im Bereich von Ballistik oder Detonation zu ermöglichen. Weitere Anwendungsbereiche in der militärischen Forschung sind insbesondere durch die Durchdringungsfähigkeit der Röntgenstrahlen schon früh erkannt und genutzt worden. Hierbei fällt dem Röntgenblitz die Erfassung und Abbildung des Inneren der kurzzeitigen Vorgänge zu, was an den veränderten Eigenschaften der Belichtungszeit von weniger als 10 hoch -6 Sekunden während einer Intensitätssteigerung um den Faktor 10 hoch 5 bis 10 hoch 6 erkennbar wird (Stand um 1940). Wichtige Arbeiten, insbesondere im Sinne militärischer Möglichkeiten, wurden in der Mitte der 1930iger Jahren unabhängig voneinander von Physikern in Forschungslaboratorien der General Electrics in den USA und der Siemens-Schuckert Werke in Deutschland durchgeführt. Siemens war stark in der Entwicklung verschiedener Röntgentechnologien engagiert, deren Anwendungen nicht immer humanistischen Zielen dienten oder auch nicht abzuschätzen war. Der Vortrag möchte eine Arbeit des Physikers Max Steenbeck (1904-81), veröffentlicht 1938 während seiner Tätigkeit für Siemens-Schuckert, zum Anlass nehmen, das Potential dieser Analysetechnologie sichtbar zu machen und Anwendungsmöglichkeiten im militärischen Bereich dieser Zeit nachspüren.

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