Heidelberg 2015 – wissenschaftliches Programm
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MS: Fachverband Massenspektrometrie
MS 8: Accelerator Mass Spectrometry and Applications 1
MS 8.5: Vortrag
Mittwoch, 25. März 2015, 15:45–16:00, PH/HS2
Erkenntnisse über die Geschichte eines Alpengletschers durch Kombination von kosmogenem Be-10, in-situ C-14 und Cl-36 — •Christian Wirsig1, Susan Ivy-Ochs1, Naki Akcar2, Christian Schlüchter2, Maarten Lupker3, Kristina Hippe1, Lukas Wacker1, Christof Vockenhuber1 und Hans-Arno Synal1 — 1Labor für Ionenstrahlphysik, ETH Zürich, Schweiz — 2Institut für Geologie, Universität Bern, Schweiz — 3Institut für Geochemie und Petrologie, ETH Zürich, Schweiz
Kosmogene Nuklide werden an der Oberfläche von Fels gebildet, der kosmischer Strahlung ausgesetzt ist. Sie werden vorrangig genutzt um die Expositionsdauer einer Oberfläche zu bestimmen und somit die Evolution einer Landschaft zu verstehen. Die Kombination von Messergebnissen unterschiedlicher kosmogener Nuklide ermöglicht zusätzlich den Nachweis von komplexen Expositionsgeschichten, d.h. insbesondere zwischenzeitliche Episoden von Bedeckung durch Sedimente oder Eis.
Wir präsentieren Ergebnisse einer Studie, in der zum ersten Mal AMS-Messungen von Be-10, in-situ C-14 und Cl-36 in denselben Gesteinsproben durchgeführt wurden. Die Proben stammen von einem proglazialen Felsbettriegel am Gruebengletscher in den Schweizer Alpen. Durch die Kombination der drei kosmogenen Nuklide erlangen wir Erkenntnisse über Expositions- und Bedeckungsdauer der vier Probenstandorte. Daraus ziehen wir Rückschlüsse über die Ausdehnung des Gruebengletschers im Holozän und quantifizieren subglaziale Erosionsraten auf dem Felsbettriegel.