Wuppertal 2015 – wissenschaftliches Programm
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DD: Fachverband Didaktik der Physik
DD 21: Hochschuldidaktik 2
DD 21.5: Vortrag
Mittwoch, 11. März 2015, 15:50–16:10, G.10.06 (HS 6)
Zur Problematik der didaktischen Reduktion der Physik des 20. Jahrhunderts — •Stefan Brackertz und Andreas Schulz — Universität zu Köln, Institut für Physik und ihre Didaktik
Vorgestellt und diskutiert werden soll die folgende (Hypo-)These: Aus gesellschaftlichen Gründen hat in der Physik zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein Paradigmenwechsel stattgefunden: Während bis dahin die Weiterentwicklung von Anschauung, Formalismus und experimentellen Methoden der Physik eng miteinander verknüpft waren, wurde im 20. Jahrhundert die Auseinandersetzung mit der Anschauung weitgehend zur Beschäftigung von "Esoterikern" und emeritierten Nobelpreisträgern erklärt. In der Folge fiel die Weiterentwicklung der physikalischen Anschauung hinter die Weiterentwicklung sowohl des theoretischen Formalismus' als auch der experimentellen Möglichkeiten weit zurück. In der Schule wie in der Hochschule wird deshalb einerseits teilweise mit fraglichen Analogien gearbeitet; andererseits wird in der Hochschullehre oftmals eine Thematisierung der Anschauung ganz vermieden und sich stattdessen auf Formalismen zurückgezogen. Letzteres funktioniert in der Schule in der Regel gar nicht.
Zu diskutieren wäre erstens, wie triftig diese These ist. Zweitens stellt sich die Frage, was dies für die Fachdidaktik der modernen Physik bedeutete und insbesondere welche spezifischen Herausforderungen für die didaktische Reduktion sich daraus ergäben.