Wuppertal 2015 – scientific programme
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ST: Fachverband Strahlen- und Medizinphysik
ST 5: Radiation Therapy & Dosimetry II
ST 5.7: Talk
Wednesday, March 11, 2015, 18:15–18:30, BZ.08.02 (HS 3)
Verwendung von Mikrokollimatoren in der Augentumor-Brachytherapie — •Catharina Scharmberg1,2, Marion Eichmann1, Lisa Nielinger2, Bernhard Spaan1 und Dirk Flühs2 — 1Experimentelle Physik 5, TU Dortmund — 2Universitätsklinikum Essen, Klinik für Strahlentherapie
In der Brachytherapie kommen oft sogenannte Jod-Seeds zum Einsatz, die in einer Titanhülle das radioaktive Isotop 125I, einen Niederenergie-Gammastrahler, enthalten. Diese Seeds werden auch in Augenapplikatoren eingebracht, um intraokulare Tumoren zu behandeln. Die Mehrzahl der Augentumor-Patienten in Deutschland erhält jedoch eine Brachytherapie mit 106Ru-Applikatoren. Hier nutzt man hochenergetische Betastrahlung, deren steilere Dosisgradienten eine bessere Schonung des benachbarten gesunden Gewebes bewirken. Wie eigene Voruntersuchungen jedoch zeigen, übertreffen Jod-Seeds mit scharf kollimierten Strahlungsfeldern die Feldgradienten der Beta-Dosisverteilungen deutlich. Sie erreichen hier Werte, die sonst nur mit der wesentlich aufwändigeren Protonentherapie erreichbar sind. Durch das patentierte Konzept der Mikrokollimatoren wird dies zukünftig in Augenapplikatoren realisierbar sein. Diese sollen mittels 3D-Druck-Technik an die individuelle Bestrahlungstopologie des einzelnen Patienten angeformt werden und anschließend 125I-Seeds mit genau definierten Positionen und Strahlungsfeldern aufnehmen. Die hiermit erreichbare, wesentlich gezieltere Bestrahlung der Tumoren ermöglicht eine optimale und dennoch kostengünstige Therapie mit bislang unerreichter Präzision.