Hannover 2016 – wissenschaftliches Programm
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P: Fachverband Plasmaphysik
P 27: Low Temperature Plasmas III
P 27.6: Vortrag
Freitag, 4. März 2016, 12:15–12:30, b305
Relevanz der dissoziativen Rekombination von positiven Wasserstoffionen für die Balmer-Strahlung in Niederdruck H2-Entladungen — •Stefan Briefi1, Dominikus Zielke1 und Ursel Fantz1,2 — 1AG Experimentelle Plasmaphysik, Universität Augsburg, 86135 Augsburg — 2Max-Planck-Institut für Plasmaphysik, Boltzmannstr. 2, 85748 Garching
In Niederdruck-Niedertemperatur H2-Plasmen sind Elektronenstoßanregungsprozesse im Wasserstoffatom und dissoziative Anregung des Wasserstoffmoleküls wesentlichen Besetzungkanäle für die oberen Zustände der Balmer-Linien. Aber auch die dissoziative Rekombination von H2+ kann eine wichtige − unter Umständen sogar dominante − Rolle spielen. Um die Relevanz der einzelnen Besetzungsprozesse dediziert zu bewerten, wurden Messungen der positiven Ionenspezies H+, H2+ und H3+ mittels eines energieauflösenden Massenspektrometers in einer ICP-Entladung (planare Spule, HF-Frequenz 2 MHz, Leistung bis 2 kW) im Druckbereich zwischen 1 und 10 Pa durchgeführt. Zusammen mit der Elektronendichte und -temperatur, die per Langmuirsonde bestimmt werden, dienen die Ionendichten als Input-Parameter für das Stoß-Strahlungs-Modell Yacora H (siehe D. Wünderlich et al., JQSRT, 110, 62 - 71, 2009). Die mit diesem Modell berechneten Besetzungsdichten der elektronischen Niveaus im H Atom werden mit den Resultaten aus emissionsspektroskopischen Messungen verglichen wodurch der Beitrag der jeweiligen Besetzungkanäle für die oberen Zustände der Balmer-Linien bestimmt wird.