Regensburg 2016 – wissenschaftliches Programm
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AKE: Arbeitskreis Energie
AKE 7: System Analysis and Hydrogen Economy
AKE 7.1: Hauptvortrag
Montag, 7. März 2016, 16:00–16:30, H3
Methodische Aspekte der Systemanalyse zur Energiewende — Detlef Stolten, •Martin Robinius, Thomas Grube und Sebastian Schiebahn — Forschungszentrum Jülich, Institut für Energie- und Klimaforschung, Elektrochemische Verfahrenstechnik (IEK-3), D-52425 Jülich
Nach den Vereinbarungen in Paris soll die Klimaerwärmung deutlich unter 2° begrenzt werden, was in den bisherigen Energievorgaben nicht berücksichtigt ist, die bereits 80-95% Reduktion der CO2-Emissionen in Deutschland vorsehen. Häufig wird die Radikalität dieser Forderung unterschätzt oder es wird argumentiert, daß sich die Forderungen noch der Realität anpassen werden. Die derzeitige Entwicklung scheint dies nicht zu stützen; so zeigen etwa die hohen Abschreibungen der Energiekonzerne, daß es erhebliche Fehleinschätzungen der Entwicklung gibt. Letztlich wird eine komplette Neustrukturierung der Energieversorgung erforderlich sein. Hierfür sind die herkömmlichen Methoden der Systemanalyse nach Auffassung der Verfasser nur bedingt geeignet, da sie auf der Fortschreibung bestehender Systeme beruhen und so langfristig nicht zu einer kostenoptimalen und sozial angemessenen Lösung führen. Szenarienanalyse beispielsweise ist geeignet, wenn sich die Anzahl der Variablen, und damit die Veränderungen, in Grenzen halten. Außerdem erfordert die Systemanalyse für einen so starken Umbau eine größere Nähe zur Technik, damit zukünftige Entwicklungen besser berücksichtigt werden können. Desweiteren sollte eine neue Infrastruktur nicht nur vom heutigen Stand aus fortgeschrieben werden, sondern auch vom Ziel der gestaltet werden und dann in Einklang mit einer Fortschreibung gebracht werden. Der Vortrag diskutiert diese Punkte und beleuchtet die Entwicklung für Deutschland an Beispielen.