Regensburg 2016 – wissenschaftliches Programm
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UP: Fachverband Umweltphysik
UP 5: AKE und UP: Energiewende und Klimawandel
UP 5.4: Hauptvortrag
Mittwoch, 9. März 2016, 11:00–11:30, H41
Offshore-Windenergienutzung - Chancen, Herausforderungen und Auswirkungen aus meteorologischer Sicht — •Stefan Emeis — Karlruher Institut für Technologie, Campus Alpin, Garmisch-Partenkirchen
Einen größeren Beitrag zur Energiewende sollen große offshore-Windparks darstellen. Vorteile liegen in den über See zur Verfügung stehenden großen Flächen, der gegenüber dem Festland im Mittel höheren Windgeschwindigkeit, der geringeren Turbulenzintensität der Anströmung und der geringeren vertikalen Windscherung in Höhe der Rotorblätter. Die ersten beiden Fakten garantieren höhere Erträge, die anderen Punkte bedeuten eine geringere mechanische Belastung der Windturbinen. Diese Technik bringt neue Herausforderungen aus meteorologischer Sicht. Die geringere Oberflächenreibung über See bringt höhere Extremwindgeschwindigkeiten mit sich. Die deutlich geringere Turbulenzintensität verlängert Nachläufe hinter den einzelnen Windturbinen und hinter ganzen Windparks erheblich. Damit müssen über See höhere Abstände zwischen den einzelnen Turbinen im Park und zwischen den Parks als Ganzen eingeplant werden, um bei gleicher Windgeschwindigkeit denselben Ertrag wie über Land zu erzielen. Eine größere Zahl von großen Windparks wird das regionale Klima in dem Seegebiet und in den angrenzenden Küstenländern beeinflussen. Vermehrte Wolkenbildung und vielleicht sogar eine geänderte Niederschlagsverteilung sind denkbar. Das vom BMWi kürzlich genehmigte Verbundforschungsvorhaben WIPAFF wird diese Fragestellungen in den nächsten drei Jahren untersuchen.