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EP: Fachverband Extraterrestrische Physik
EP 13: Erdnaher Weltraum
EP 13.6: Vortrag
Donnerstag, 16. März 2017, 18:15–18:30, GW2 B2880
Messungen von NO in der Mesosphäre und unteren Thermosphäre mit SCIAMACHY — •Stefan Bender1, Miriam Sinnhuber1, John Burrows2 und Martin Langowski3 — 1Karlsruhe Institut für Technologie, Karlsruhe — 2Institut für Umweltphysik, Universität Bremen, Bremen — 3Institut für Physik, Ernst-Moritz-Arndt Universität, Greifswald
In der oberen Atmosphäre (≈ 100 km) der Polregionen (55–75∘) erzeugen geladene Teilchen des Sonnenwindes Stickstoffmonoxid (NO). Dort ist dieses Spurengas ohne Sonneneinstrahlung (in der Polarnacht) sehr langlebig. Es gelangt dann durch Abwärtstransport im Polarwirbel bis in die Stratosphäre und beeinflusst durch chemische Reaktionen die Ozonschicht und das Klima.
Das Satelliteninstrument SCIAMACHY auf dem Forschungssatelliten Envisat hat unter anderem die NO-Emissionslinien in der Mesosphäre und unteren Thermosphäre (MLT, 50–150 km) annähernd zehn Jahre lang gemessen. Aus diesen UV Spektren berechnen wir die NO Teilchendichte von 60 km bis 160 km. Wir verwenden die Spektren der speziellen MLT Scans (50–150 km) und der nominellen Scans bis 90 km. Von August 2002 bis März 2012 erhalten wir daraus tägliche globale NO Dichten in Höhen von 60 bis 90 km.
Anhand dieser Zeitreihe untersuchen wir den Einfluss der Sonnenaktivität auf die Erdatmosphäre. Die Zusammenhänge mit solaren und geomagnetischen Indizes, z.B. Lyman-α und Kp, erlauben es, Klimamodelle in dieser Hinsicht zu überprüfen und zu verbessern.