Bremen 2017 – wissenschaftliches Programm
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UP: Fachverband Umweltphysik
UP 21: Atmosphäre - Mesosphäre
UP 21.10: Vortrag
Freitag, 17. März 2017, 15:30–15:45, GW2 B3009
Lokalzeitliche Abhängigkeit von leuchtenden Nachtwolken — •Francie Schmidt, Uwe Berger und Franz-Josef Lübken — Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik, Kühlungsborn, Deutschland
Leuchtende Nachtwolken (NLCs) bestehen aus Wassereiskristallen und treten bei Temperaturen von 150K und weniger im Sommer in der Mesopausenregion hoher Breiten auf. Sie reagieren sehr sensitiv gegenüber atmosphärischen Änderungen und weisen räumliche und zeitliche Variationen auf. In diesem Zusammenhang werden NLCs als Indikatoren hinsichtlich Klimaänderungen in der mittleren Atmosphäre betrachtet. Das Eismodel MIMAS (Mesospheric Ice Microphysics And tranSport model) wird verwendet, um das lokalzeitliche Verhalten von NLCs zu untersuchen. Wir charakterisieren die Variationen von NLC Parametern im Tagesverlauf in Form von harmonischen Fitfunktionen (24, 12, 8h Perioden). Die Untersuchungen von verschiedenen Breitengraden zeigen einen dominierenden Tagesgang mit einer 24h Periode. Da die breitenabhängigen Variabilitäten Einfluss auf NLC Beobachtungen auf längeren Zeitskalen haben können, ist es wichtig, die täglichen Variationen von NLCs zu verstehen. MIMAS zeigt zum Beispiel für den Eiswassergehalt der NLCs ein Maximum am frühen Morgen, ein Minimum am frühen Abend und variiert mit einen Faktor von bis zu 20 innerhalb des Tages. Diese Modelldaten werden mit Beobachtungen (ALOMAR RMR-LIDAR; AIM-Satellit) verglichen. Hierbei zeigt sich eine gute Übereinstimmung zwischen Beobachtung und Modellierung.