Bremen 2017 – wissenschaftliches Programm
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UP: Fachverband Umweltphysik
UP 5: Postersession
UP 5.7: Poster
Dienstag, 14. März 2017, 16:40–18:10, GW2 B3010
Nachweis von nicht-identifiziertem Spurenstoff durch spektroskopische Fernerkundung im Hafengebiet von Hamburg. — •Stefan Schmitt1, Andreas Weigelt3, Barbara Mathieu-Üffing2, André Seyler2, Folkard Wittrock2, Johannes Lampel1, Denis Pöhler1 und Ulrich Platt1 — 1Institut für Umweltphysik, Universität Heidelberg — 2Institut für Umweltphysik, Universität Bremen — 3Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie
Im August 2016 wurden über einen Zeitraum von 6 Wochen Langpfad-DOAS Messungen zur Überwachung von Schiffsemissionen im Hafengebiet von Hamburg durchgeführt. Dabei wurden Spurenstoffe innerhalb eines ca. 6 km langen Lichtweges über dem Fluss Elbe gemessen. Neben Absorptionen der bekannten Spezies NO2, SO2, O3 und HCHO konnte auch eine bisher nicht identifizierbare Absorptionsstruktur nachgewiesen werden, welche im Wellenlängenbereich zwischen 280 nm bis 330 nm eine Progression von Absorptionsbanden besitzt und mit außerordentlich hohen optischen Dichten von bis zu 2% auftrat. Der Absorber hat einen ausgeprägten Tagesgang und wurde überwiegend tagsüber (bei solarer Einstrahlung) nachgewiesen, was ein Indiz für einen durch Photolyse gebildeten Spurenstoff ist. Die Absorptionsstruktur konnte noch keinem aus der Atmosphärenchemie bekannten Spurenstoff zugeordnet werden und auch nicht in bisherigen Datensätzen gefunden werden. Die spektrale Struktur ähnelt anderen bekannten UV-Absorbern und ein instrumentelles Problem kann ausgeschlossen werden.