Dresden 2017 – wissenschaftliches Programm
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DD: Fachverband Didaktik der Physik
DD 20: Sonstige 1
DD 20.4: Vortrag
Mittwoch, 22. März 2017, 10:30–10:50, GER 009
Eine phänomenbasierte Erklärung für die Farbpalette der Zwei-Farben-Projektion nach Land — •Sebastian Hümbert-Schnurr und Johannes Grebe-Ellis — Bergische Universität Wuppertal
Bei der Zwei-Farben-Projektion nach Edwin Land entsteht allein durch Überlagerung zweier mit weißem und rotem Licht projizierter Schwarzweißdias ein nahezu vollständig gefärbtes Bild. Zur Erklärung wird in der einschlägigen Fachliteratur auf chromatische Adaption und „Erinnerungsfarben“ verwiesen (z. B. Fairchhild 2013), die genauen physiologischen Vorgänge sind jedoch nicht geklärt. Auch die ausgezeichnete Rolle von Rot als zweite Beleuchtungsfarbe ist nicht befriedigend beantwortet worden. Gezeigt ist bisher die Verwandtschaft mit dem Phänomen der Farbigen Schatten (Wilson 1960, Westphal 2009). Allerdings erklärt der damit verbundene „Weißabgleich“ des Auges nur das Auftreten der gesehenen Rot- und Cyantöne, nicht jedoch die gesamte Fülle der wahrnehmbaren Farbpalette, welche auch Gelb-, Orange- und Grüntöne umfasst. Im Beitrag wird diese Beobachtung phänomenologisch mit dem Abney-Effekt und Bezold-Brücke-Effekt in Zusammenhang gebracht. Dieser Erklärungsansatz liefert zudem Anhaltspunkte für die Frage, aus welchem Grund gerade das Rot die reichste Farbpalette in der Zwei-Farben-Projektion erzeugt.