Erlangen 2018 – wissenschaftliches Programm
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MS: Fachverband Massenspektrometrie
MS 5: Accelerator Mass Spectrometry 1
MS 5.1: Hauptvortrag
Mittwoch, 7. März 2018, 14:00–14:30, R 1.020
Nachweis von Beryllium-10 aus exotischen Zerfällen mit Hilfe von Beschleunigermassenspektrometrie (AMS) — •Oliver Forstner1,2, Silke Merchel3, Johannes Lachner4 und IS541 Kollaboration5 — 1FSU Jena — 2HI Jena — 3HZDR — 4Universität Wien — 5ISOLDE/CERN, Genf
Der Ein-Neutronen Halokern 11Be geht über einen Beta-Minus-Zerfall in 11B über (t1/2=13,76 s). In seltenen Fällen jedoch erfolgt über eine anschließende Emission eines Protons die Umwandlung zu 10Be. Ziel dieser Studie ist es, das nach theoretischen Vorhersagen bei unter 10−7 liegende Verzweigungsverhältnis dieses raren Zerfallskanals zu messen. Mit Hilfe der Möglichkeiten der AMS zur Messung extrem niedriger Isotopenverhältnisse ist dies erstmalig experimentell gelungen und wurde zu 8,3(0,9)×10−6 bestimmt [1].
Zur Bestimmung dieser Rate wurde an ISOLDE / CERN ein Strahl radioaktiver 11Be Ionen produziert und in Kupfer-Targets implantiert. Daraus wurde chemisch Beryllium extrahiert und mittels AMS das Verhältnis 10Be/9Be bestimmt sowie die Menge des implantierten 10Be berechnet. Aufgrund des niedrigen Verzweigungsverhältnisses und der daraus resultierenden niedrigen Zahl von entstehenden 10Be-Atomen ist eine möglichst hohe Effizienz und niedriger Untergrund im 9Be-Trägermaterial [2] essentiell. Für die Datenanalyse wurde besonderes Augenmerk auf die Methodik der Produktion gelegt, um mögliche systematische Fehler ausschließen zu können.
[1] K. Riisager, et al., Phys. Lett. B 732 (2014) 305
[2] S. Merchel, et al., Nucl. Instr. and Meth. B 266 (2008) 4291