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Aachen 2019 – wissenschaftliches Programm

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DD: Fachverband Didaktik der Physik

DD 14: Hauptvortrag 2

DD 14.1: Hauptvortrag

Dienstag, 26. März 2019, 14:00–14:45, H05

Physikunterricht an Waldorfschulen -- eine Bilanz nach 100 Jahren — •Wilfried Sommer — Institut für Fachdidaktik, An-Institut der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft, Kassel.

Physikunterricht an Waldorfschulen wird im Wesentlichen als Epochenunterricht erteilt, d.h. als mehrwöchiger Blockunterricht mit täglich mindestens zwei Unterrichtsstunden. Der Unterricht ist überwiegend phänomenologisch und als Spiralcurriculum angelegt. Abhängig von den pädagogischen Anforderungen der Schulstufen 6 bis 12 weist er eine spezifische Tiefenstruktur auf, bei der die physikalische Erkenntnisbildung anhand von Versuchsreihen im Vordergrund steht. Die konzeptionellen Wechselwirkungen dieses Ansatzes mit Theorie und Praxis der physikdidaktischen Forschung und Entwicklung der letzten 40 Jahre sind vielfältig, bisher aber kaum beschrieben. Die Wege, welche in der Waldorfschule mit heterogenen Lerngruppen von konkreten Einzelproblemen hoher Wirklichkeitsdichte zu abstrakten Allgemeinbegriffen und von der Mutter- zur Fachsprache gegangen werden, decken sich teilweise mit Vorschlägen Wagenscheins zum Genetischen Lehren, haben aber einen eigenen bildungsphilosophischen Rahmen. Im Vortrag werden diese Spezifika vorgestellt, physikdidaktisch eingeordnet und hinsichtlich ihres Potenzials außerhalb einer waldorfpädagogischen Rahmung befragt. Es schließen sich Überblicke und Beispiele aus dem Lehrplan an und es werden entwicklungspsychologische Bezüge des Lehrplans diskutiert. Abschließend wird die strategische Ausrichtung der Lehrerbildung und der Lehrmittelentwicklung vorgestellt.

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