Didaktik21 – wissenschaftliches Programm
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DD: Fachverband Didaktik der Physik
DD 45: Praktika / Neue Praktikumsversuche 3
DD 45.2: Vortrag
Mittwoch, 24. März 2021, 12:20–12:40, R4
Matched Filtering im Fortgeschrittenenpraktikum fürs Lehramt anhand eines Analogieversuchs zur Gravitationswellendetektion — •Michael Daam1, Antje Bergmann1, Carsten Rockstuhl1 und Ronny Nawrodt2 — 1Institut für Theoretische Festkörperphysik, Karlsruher Institut für Technologie (KIT) — 2Physik und ihre Didaktik, Universität Stuttgart
Matched Filtering wird in der Datenanalyse eingesetzt, um gemessene Daten systematisch auf theoretisch vorhergesagte Muster zu untersuchen. Mathematisch beruht sie auf der Kreuzkorrelation gemessener und erwarteter Daten. Die Methode ist in vielen modernen physikalischen Experimenten in den Erkenntnisprozess involviert, wie zum Beispiel bei der Gravitationswellendetektion. Das vorgestellte Experiment bietet fortgeschrittenen Studierenden die Möglichkeit, sich in diesem Kontext anschaulich mit der Methode auseinanderzusetzen.
Ebenso wie das reale LIGO Gravitationswellenobservatorium besteht der Praktikumsversuch aus einem Michelson-Interferometer. In diesem Analogieaufbau werden modellierte Signale möglicher Gravitationswellenereignisse mit einem Piezo-Aktuator an einem der Endspiegel in das Interferometer eingekoppelt und die daraus resultierenden Helligkeitsschwankungen im Interferenzmuster mit einer Photodiode gemessen. Die Soundkarte des Computers dient hier gemeinsam mit der Freeware Audacity als preiswerter Datenlogger. Mithilfe des Matched Filtering können die Studenten nun die gemessenen Signale unterscheiden und den entsprechenden Ereignissen zuordnen.