Berlin 2024 – wissenschaftliches Programm

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ST: Fachverband Strahlen- und Medizinphysik

ST 6: Medical Imaging Technologies

ST 6.5: Vortrag

Mittwoch, 20. März 2024, 16:00–16:15, PC 203

Bildgebung statt Biopsie — •Mona Pistel — Universitätsklinikum Erlangen, Radiologisches Institut

Um auffällige Läsionen im Brustkrebs-Screening weiter klassifizieren zu können, führen Ärzte häufig eine Brustbiopsie durch. Biopsien bringen sowohl eine körperliche wie auch psychische Belastung für die betroffenen Frauen mit. In bis zu 50 % aller Biopsien erweist sich die untersuchte Läsion als gutartig. Dies verdeutlicht den großen Bedarf an einem präziseren und bestenfalls nicht invasiven Tool in der Brustkrebsdiagnose. Die diffusionsgewichtete MRT (DWI) ist ein solches Verfahren, mit dem nicht-invasiv und zudem ohne Verwendung von Kontrastmittel zwischen gutartigen und bösartigen Brustläsionen differenziert werden kann. DWI misst die durch thermische Energie zustande kommende Brownsche Molekularbewegung im Körper. Da bösartige Läsionen eine höhere Zelldichte haben als gutartige, ist die Diffusion der Moleküle in bösartigen Läsionen eingeschränkter als in gutartigen. Neben der Klassifizierung der Läsionen wurde die DWI in dieser Studie auch für die Untersuchung molekularer Eigenschaften von Brustkrebs genutzt. Diese molekularen Eigenschaften können wichtige Hinweise auf den Verlauf der Erkrankung sowie die Wahl der richten Therapie geben. Standardmäßig werden die molekularen Eigenschaften durch eine Biopsie gewonnen. Durch die Heterogenität der Läsionen kommt es jedoch in bis zu 20% der Fälle zu Unterschieden zwischen den Ergebnissen der Biopsieprobe und der postoperativen Probe. Durch die holistische Betrachtung kann DWI hier einen Mehrwert liefern.

Keywords: MRT; Diffusionsgewichtete MRT; Brustkrebs