Greifswald 2024 – wissenschaftliches Programm
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DD: Fachverband Didaktik der Physik
DD 23: Bildung für nachhaltige Entwicklung
DD 23.4: Vortrag
Dienstag, 27. Februar 2024, 17:30–17:50, ELP 1: SR 2.26
Massenmörderinnen Vera und Yvonne: Systemwissen und Umweltpsychologie in einem Mystery über Klimawandelfolgen — •Jonathan Grothaus, Anna Herold und Thomas Trefzger — Universität Würzburg
"Yvonne und Vera verursachten 2019 den Tod von 6900 Menschen. Doch für ihre Taten ist eigentlich jemand ganz anderes verantwortlich. Wie kam es zu den Opfern und wer trägt die Verantwortung für die Toten?" Der Vortrag stellt ein Mystery vor, das anhand der obigen Leitfrage die Verantwortung für lokale Folgeschäden des Klimawandels untersucht. Im Lösungsprozess des Anordnens von Informationskärtchen in einer Concept Map werden psychologische Determinanten von Handeln mit Erdsystemwissen verknüpft. Vorgestellt wird hier der Ansatz über die Lösungskärtchen (zu Hitzewellen und Übersterblichkeit) die persönliche Betroffenheit und regionale Nähe der Folgen zu adressieren. Beides sind umweltpsychologische Variablen, die helfen können, die Knowledge-Action-Gap zu überbrücken. Die Komplexität der Verantwortung wird über lerngruppenweise unterschiedliche Varianten der Lösungskärtchen diskutiert, die die Rolle und Schuld des Individuums, der Industrienationen und der (deutschen) Politik aufbringen.
Gewissermaßen ungewöhnlich versucht das Mystery, eingesetzt als didaktische Rahmenstruktur einer Lerneinheit zum Klimawandel, eine umweltpsychologisch fundierte Handlungsmotivierung mit einer Systemwissenssicherung zu vereinen. Inwiefern dieser Ansatz gelingt, und welche Schwächen im etablierten Schülerlaboreinsatz (n ca. 500 SuS) auftreten, soll kritisch erläutert werden.
Keywords: Mystery; Klimawandel; Nachhaltigkeit; Umweltpsychologie