Bonn 2025 – wissenschaftliches Programm
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K: Fachverband Kurzzeit- und angewandte Laserphysik
K 3: Light and Radiation Sources I
K 3.1: Hauptvortrag
Montag, 10. März 2025, 17:00–17:30, HS XI ITW
Quantenphysik, klassische Physik und Realität — •Alfred Eichhorn — Weil am Rhein
Die klassische Physik hat sich als ein sehr mächtiges und erfolgreiches Instrument zur Beschreibung der Natur erwiesen. Sie entspricht weitgehend unserem menschlichen Vorstellungsvermögen. Es hat sich aber gezeigt, dass die klassische Physik nicht ausreicht, um die Natur vollständig zu beschreiben. Es handelt sich um ein im Gödelschen Sinne abgeschlossenes und somit unvollständiges System. Die Quantentheorie gestattet die Beschreibung von Phänomenen, die sich im Rahmen der klassischen Physik nicht mehr beschreiben lassen. Sie stellt ein übergeordnetes System dar, das aber nicht mehr unserem Vorstellungsvermögen entspricht. Intuitiv gehen wir jedoch weiterhin davon aus, die Realität mit Hilfe der klassischen Größen beschreiben zu können. Wenn wir eine solche Größe messen, setzen wir voraus, dass diese Größe eine Eigenschaft des Systems ist, an dem wir die Messung durchführen. Im Grunde erzeugen wir dabei eine Projektion der Realität auf die Ebene der klassischen Physik, d.h. auf die Ebene unseres Vorstellungsvermögens. Ebenso erzeugen wir, wenn wir aus einer Wellenfunktion den Erwartungswert für eine klassische Größe bestimmen, eine Projektion der Wellenfunktion auf die Ebene der klassischen Physik, wobei die Observable, die die klassische Größe repräsentiert, die Art der Projektion bestimmt. Durch eine solche Projektion werden bestimmte Aspekte hervorgehoben, andere vernachlässigt, was zu einer unvollständigen Beschreibung des Gesamtsystems - einer Unschärfe - führt. In diesem Beitrag soll diese Überlegung näher ausgeführt werden.
Keywords: Welle-Teilchen-Dualismus; Unschärferelation