Göttingen 2025 – wissenschaftliches Programm
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DD: Fachverband Didaktik der Physik
DD 40: Hochschuldidaktik IV
DD 40.3: Vortrag
Mittwoch, 2. April 2025, 14:10–14:30, Theo 0.136
Katze vs. Teilchen: Wirkung kontextbezogener Aufgaben im Physikstudium — •Pascal Klein1, Josefine Neuhaus1 und Andreas Müller2 — 1Universität Göttingen — 2Universität Genf
Wir modellieren eine Katze als Punktteilchen, das sich in einem von Menschen induzierten Potential bewegt. Durch die Einführung einer Bewegungsgleichung, die das Potential, Reibungseffekte und zufällige Kräfte berücksichtigt, lassen sich charakteristische Verhaltensweisen von Katzen physikalisch beschreiben. Beispielsweise können Phänomene wie das Verweilen auf dem Schoß einer Lieblingsperson, das Nichtreagieren auf Rufe oder die sogenannten "Zoomies" (plötzliche Rennanfälle) aus der Dynamik des Systems nachvollzogen werden. Aus lernpsychologischer Sicht könnten solche authentischen Kontexte Interesse und Motivation der Studierenden fördern. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, dass der Kontext von den physikalischen Prinzipien ablenkt oder lediglich als unterhaltsamer Zusatz wahrgenommen wird. Um diese Effekte zu untersuchen, wurde eine Pilotstudie mit Studierenden des ersten Fachsemesters durchgeführt. Die Interventionsgruppe bearbeitete Aufgaben mit Bezug zur Katzen-Mensch-Interaktion, während die Kontrollgruppe äquivalente, kontextfreie Aufgaben (Potential und Teilchen) erhielt. Ziel war es, Unterschiede in Motivation, Verständnis und Transferleistung zwischen den Gruppen zu analysieren. Die Modellierung basiert auf dem Artikel "On cat-human interaction from the viewpoint of physics: An equation of motion" von Anxo Biasi, veröffentlicht im November 2024 im American Journal of Physics.
Keywords: Kontext; Authentizität; Aufgaben